In der Ferne

Es ist schön, wenn man mal ein paar Tage länger in der Heimat ist, als nur immer das Wochenende am Ende der Woche. Das ist immer so kurz.

Und noch schöner ist es, wenn man merkt, dass Freunde und Bekannte immer noch an einen denken und wissen wollen, wie es einem geht und wie man so zurecht kommt. In der Ferne.

Danke.

Leider ist die Zeit immer knapp.

Massaker

*Achtung Ekelcontent:*

Man glaubt gar nicht, wie viel Blut aus einer kleinen Wunde am Finger laufen kann und wie lange es dauert, bis das aufhört zu bluten. Da verbraucht man locker eine halbe Rolle Haushaltpapier und drei gute Baumwolltaschentücher. Jetzt schmerzt der Finger und sieht aus, wie aufgeplatzt. Nirgens kann man mehr hinfassen, ohne einen blutigen Fingerabdruck zu hinterlassen. Nirgens kann man mehr reinfassen, ohne den Strom von rotem Blut wieder zu entfachen. Selbst das Anziehen der Hose wird zu einem lustigen Gesellschaftsspiel, bei dem es sicher viel zu lachen gäbe, wären andere Leute anwesend und die Situation nicht so nervend.

Und noch einer meiner Lieblingssätze im Zusammenhang mit der Wurzelbehandlung aus dem (imho) Illuminatus: „Es gibt keine Zufälle, nur Synchronizität.“.

**Update:** Mist, jetzt habe ich mit mein Mousepad aka. „Student-Block A4 Recycling 70 g/m², kariert“ vollgeblutet :-( Aber zum Glück hat mein Mitbewohner Pflaster vom Schlecker mitgebracht …

Wurzelbehandlung Fazit

So, geschafft.

Von der Behandlung selbst merkt man nichts, außer dem kleinen Pikser beim Einstich der Betäubungsspritze.

Zahnärzte sind Handwerker. Mit welchen Geräten die da vorgehen ist erstaunlich. Da war so ein kleiner Handbohrer; circa 5 cm lang, am Ende einige Haken. Der wurde dann in den vorher freigelegten Nervenkanal hineingetrieben und mithilfe einiger Drehungen der Nerv abgerissen. ABGERISSEN! MIT ABSICHT!

Anschließend wurde dieser Kanal mit weiteren, dickeren Handbohrern auf einen Mindestdurchmesser gebracht. Mir war langweilig und da habe ich ein neues Sprichwort erfunden: „Wo Wurzeln behandelt werden, fallen Spähne!“. Und ich hatte auch das Gefühl, ein Stück Hartholz zu sein, aus dem man mit einem Handboher Vertiefungen ausarbeitet.

Aber: Kein noch so kleiner Schmerz.

Nach Hause, Betäubung lässt nach. Schmerz kommt. Aber kein Schmerz, der sich mit der richtigen Dosis Thomapyrin, nicht mildern lassen würde. Ein Hoch auf die moderne chemische Industrie.

Jetzt (einen halben Tag später) komme ich ohne Acetylsalicylsäure aus. Nur kauen kann ich noch nicht. Das verschafft mir noch höllische Schmerzen. Auch einfach auf der anderen Seite kauen bringts nicht, da ich immer irgendwie den geschundenen Zahn treffe. Mist! Ich habe Hunger!

Ich soll jetzt noch zwei bis drei Tage warten, dann soll alles wieder vollkommen im Lot sein. Hoffentlich.

Und: Das war die erste vorsätzliche mechanische Veränderung meiner Hardware. Ich hoffe (Klopf, klopf, klopf!), bis auf weiteres auch die letzte.

[Lesen](http://de.wikipedia.org/wiki/Wurzelkanalbehandlung) und mitfühlen!

Auf dem [Bild](http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Root_Canal_Illustration.png) kann man das Ausbohren erahnen (3. Frame von links).