Der ewige Ostdeutsche

Zum Thema Heye nur so viel:

[Rassismus im weiteren Sinne ist ein Symptom und nicht die Ursache für
diese Taten. Mit roten Karten und Stigmatisierungen wird man
weiterhin nichts erreichen. Aber hauptsache man fühlt sich wohl.
Stellung beziehen hier und heute. Keine Vergessen, kein Vergeben,
Never again. With or against us. Der ewige Ostdeutsche.](http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=10450704&forum_id=97880)

Das — den ganzen Kommentar meine ich — hätte ich gern selbst geschrieben.

Nochwas: Wenn ich mir so ansehe, was SpOn so zum Thema schreibt …

[Hier](http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,416949,00.html), [hier](http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,417018,00.html), [hier](http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,413206,00.html) und [hier](http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,416705,00.html). Ganz schlimm, aber nicht vom SpOn zu verantworten, ist [das hier](http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=424&page=1&pp=10).

**Update:**

[Danke, Fabian Grabowsky, Anna Reimann und Alexander Schwabe.](http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,416919,00.html) Danke, für die objektive und sensible Berichterstattung. Schön auch, dass ihr euch noch zu

> Die Forum- Beiträge sind in der Forums- Debatte zum Thema „Rassistische Übergriffe: Ausländische Besucher vorwarnen?“ nachzulesen. Die von den Lesern genannten Fakten wurden von SPIEGEL ONLINE nicht überprüft.

hinreisen lassen habt.

Mit mehr Bildern versehen, hätte dieser Beitrag das Niveau einer anderen großen deutschen Kampangenzeitung.

Kein Interesse

Am Sonnabend war in der Grundschule unseres Sohnes „Tag der offenen Tür“. Lehrer und Schüler hatten ein Programm vorbereitet. Das Wetter war schön. Die Eltern fehlten.

Es was eigentlich so gedacht, dass Eltern mit ihren Kindern kommen sollten und die Schule kennen lernen. Weder waren viele Eltern von zukünftigen Schülern noch Eltern von derzeitigen Schülern in kritischer Masse anwesend. Kein Interesse? Verschlafen? Gleichgültigkeit?

Das Programm war Klasse. Step-Aerobic, Singen, Tanzen, Geschichten, Witze. Nach dem Programm taten Lehrer und Schüler ihr Besten, um die Besucher zu unterhalten. Es gab Spiele, Experimente, Computergames oder Basteln. Nur waren viel zu wenige Leute da.

Warum sind die Erwachsenen so ignorant. Warum bescheren sie den Kindern durch 2 Stunden Anwesenheit nicht das Gefühl von Stolz, Gebrauchtwerden, Wichtigkeit? Es wäre so einfach. Mein Sohn, der für einige Experimente mit verantwortlich war, war schwer enttäuscht, weil keiner bei ihm das Würfelspiel machen wollte. „Es waren viel zu wenig Leute da. Schade.“

Vielleicht hätte man Bier ausschenken sollen …

Eine Schande

[SpOn: „Sollen wir Bannmeilen um ostdeutsche Städte ziehen?“](http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,412246,00.html)

Auch ich musste schon Rede und Antwort stehen, wie es denn nun sei, mit den Nazis in Sachsen; und ob ich denn auch einer sein oder ob ich „nur“ rechts gewählt habe.

Das Problem im Osten ist, dass keiner auch nur einen „Ausländer“ kennt, geschweige denn einen zum Freund oder Kollegen hat. „Ausländer“ sind für einige ostdeutsche Dumpfbacken die Flächen, auf die sie ihren Angst und damit ihren Hass projizieren — vor allem unterschwellig. Ein „Ausländer“ ist etwas fremdes. Im schlimmsten Sinne des Wortes.

Und bei den ganzen Berichten über rechte Gewalt in Ostdeutschland schwingt immer der Vorwurf der moralischen Rückständigkeit der „Ossis“ mit. Schlimm. Das Selbstbewußtsein der Ostdeutschen geht langsam gegen Null. Und das das die Toleranz nicht fördert ist wohl jedem klar. Die Jugend ohne Perspektive. Die Alten ohne Vergangenheit. Meine Generation dazwischen: Entweder Arbeit ohne Ende oder zum Nichtstun verdammt.

Aber auch im anderen Teil der Republik gibt es Rassismus. Nur subtiler, politisch korrekter, „bürgerlicher“. Das fällt nicht so auf. Das liefert keinen Stoff für Schlagzeilen. Das läßt ruhig schlafen.

Und was machen die Meinungsbildner? „Es werden auch blonde blauäugige Menschen Opfer von Gewalttaten, zum Teil sogar von Tätern, die möglicherweise nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Das ist auch nicht besser.“ Unser Innenminister. Wen wundert es dann, wenn solche Drohungen richtig verstanden werden? Ich will WS keine Anstiftung zur Gewalt vorwerfen. Aber als Innenminister muss man seine Worte bedächtiger wählen. Dazu die Rütl (sp?)-Geschichte, die „Ehrenmord“-Sache, Fussball, …

Eine Schande für die Menschen, die in unserem Land leben.

Macht die Augen auf!