Tolles Wetter heute. Und am schönsten ist schönes
Wetter in einer tollen Stadt. Also ab nach
Dresden.
Die Altstadt strahlte und die neuen Steine der
Frauenkirche sahen aus, wie mit Gold überzogen
neben ihren zeitgeschwärzten Nachbarn. Toll.
Eindrucksvoll. Ich war lange nicht mehr da
gewesen.
Das Wetter war großartig. Wie Frühling. Man merkte
es auch den Menschen an. Viele hatten die dicken
Winterjacken schon gegen die leichteren getauscht
und einige wagten sich sogar mit kurzen Hosen zum
Joggen. Das Licht war hell und warm. Es tat gut im
Gesicht. Man sah mehr lächelnde Leute, als es zu
dieser Jahreszeit üblich ist.
Elbufer entlang und an die schönen Konzerte in
dieser einmaligen Kulisse gedacht. Die Elbe fließt
schnell und die anwesenden Möven nutzen die
Gelegenheit und lassen sich vom Wasser
flussabwärts tragen und fliegen dann wieder in die
entgegengesetzte Richtung. Es scheint so, als würde
es ihnen Spaß machen; als wäre es ein Spaß für
sie, wie für uns das flanieren am Elbufer.
Mit der Straßenbahn Linie 13 — oje — 4 Stationen
bis zum Hygienemuseum. Toll gegessen. Keine
weichgedünsteten Karotten, keine bis zum Brei
gegahrten Paprika. Nein, knackiges, frisches genau
richtig zubereitetes Gemüse. Tymiankartoffeln,
Scheinemedallions mit Senfkruste. Tolles Essen. Zu
teuer für uns, aber angemessen für den Geschmack.
Max war sehr an den Sachen in der Ausstellung
interessiert aber für einiges noch zu jung. Lisa
war begeistert, weil es bunt war und sich einiges
bewegt hat. Erfolg.
Mit der 13 wieder zurück und den schon auf der
Herfahrt gesehenen Flohmarkt besucht. Leider waren
schon alle beim Abbauen. Alle Waren, die noch
auslagen waren Relikte der DDR. Alte Platten,
alte Haushaltgeräte, alte Erinnerungen. Viele der
Sachen kenne ich noch aus dem Haushalt meiner
Eltern. Einige Sachen aus den Schaufenstern der
HOs oder des Konsumwarenhauses. Man hätte die
Sachen auch ohne den »RFT«-Aufkleber
eindeutig als »Made in GDR«
identifizieren können. Vermisst habe ich aber die
Sachen, die mir gefallen hätten. Nicht, dass ich
mir etwas gekauft hätte, aber es war nichts dabei,
was ich haben müsste. Spittel. Schade.
Elbabwärts wieder in Richtung Altstadt. Die Möven
fahren immer noch Förderband und haben immer noch
Spaß daran. Die Sonne steht tief und es wird
langsam kühler. Noch schnell etwas gegessen und
zwei Glühwein gekauft und ab nach Hause.