Meine Wahlempfehlung

Weil das viele Leute immer noch nicht verstanden haben, erkläre ich es nochmal zur Wahl: Nichtwählen gilt nicht als „ihr könnt mich alle mal“ sondern als „mir doch egal, macht doch was ihr wollt“. Nicht wählen ist daher direkt eine Stimme für die Wahlgewinner. Wenn ihr also „ihr könnt mich alle mal“ sagen wollt, geht hin und stimmt ungültig. Wenn ihr das nur zu den etablierten Parteien sagen wollt, stimmt für eine Unter-5%-Partei. Und wenn ihr sie wirklich ärgern wollt, wählt die Piraten.

Ich werde das zwar nicht so machen, kenne aber doch einige, die trotz besseren Wissens, am Sonntag nicht zur Wahl gehen.

http://blog.fefe.de/?ts=b44209c1

10 Gedanken zu „Meine Wahlempfehlung“

  1. Genaus wie Nichtwählen nicht als “ihr könnt mich alle mal” zählt, zählt meiner Meinung nach auch ungültig wählen nicht als “ihr könnt mich alle mal” sondern nur als „ich war zu blöd (absichtlich oder unabsichtlich) meine Stimme abzugeben“

    Das ist aber nur meine bescheidene Meinung dazu…

  2. BeS: Es besteht ein Unterschied zwischen einer ungültigen und einer nicht abgegebenen Stimme.

    Und: Es besteht — rein rechtlich — kein Unterschied zwischen einer vorsätzlich ungültig gemachten Stimme und einer dummheitlich ungültig gemachten Stimme. Natürlich wird es viele geben, die aus Dummheit oder Schussligkeit oder Unwissenheit oder Wasauchimmer ungültig wählen. Viele wählen aber mit Vorsatz ungültig und wollen eben nicht Nichtwählen.

  3. Ivo:

    Laut http://www.wahlrecht.de/bundestag/2009/leitfaden.html

    Zusammengefasst: Ungültig wählen ändert ebenfalls nichts an den Verhältnissen, der einzige Unterschied zum Nichtwählen ist, dass die Parteien (theoretisch!!!!) weniger Wahlkampfkostenerstattung bekommen. Da die Summe dieser Erstattung aber gedeckelt ist und dieses Limit immer erreicht wird hat es tatsächlich KEINEN Effekt (außer als „Protestform“). Durch die Fülle an Parteien auf dem Wahlzettel sollte jeder eine Partei finden können, mit deren Programm er leben kann. (Ja, Demokratie nötigt zum Denken und zur Kompromissbereitschaft!)

    Zum politischen Signal:
    Viele sagen „ungültig wählen“ drückt die unzufriendeheit oder eben „ihr könnt mich alle mal“ aus. Das halte ich eben für frawürdig, wie in meinem ersten Kommentar geschrieben. Warum?
    Genauswenig wie ein Politiker aus den Nichtwählern herauslesen kann wie viele uzufrieden oder nur uninteressiert oder zu faul sind, kann er auch nicht aus den ungültigen Stimmen herauslesen wie viele davon „zu dumm zum Wählen“ waren und wie viele damit was auch immetr signalisierne wollten.

    Von daher sehe ich keinen Vorteil/Sinn im ungültig wählen und verbinde schon gar keine bestimmte Aussage mit der Prozentzahl der ungültigen Stimmen.

    In meinen Augen gibt es nur ein sinnvolles Verhalten, für politisch interessierte Leute:
    Wählt die Partei von der ihr euch am ehesten/besten vertreten fühlt. Könnt ihr keine einzige Partei finden, die dieses ermöglicht, dann gründet eine eigene Partei, eine Wählerinitiative oder werdet andersweitig politisch aktiv. Habt ihr eine Partei gefunden von der ihr euch am ehesten/besten vertreten fühlt, wollt aber noch etwas verbessern/verändern, dann werdet in dieser Partei aktiv. Ist man mit den Übereinstimmungen soweit zufrienden, dann kann man auch einfach alle 4 Jahre seine Stimme abgeben und alles anderen „den anderen überlassen“.

    Nicht wählen oder ungültig wählen halte ich aber für keine Idee für einen politisch interessierten Menschen und schon gar nicht geht davon eine bestimmte Message aus. Denn in diese Stimmen kann man alles und nichts hinein interpretieren.

    Aber auch hier gilt… Nur meine bescheidene Meinung.

  4. Alles ganz richtig und auch meine Meinung. Nur: Nach deinen Ausführungen wählt man also das kleinste Übel. Richtig?

    Wenn man nicht wählen geht, dann ist man ein „Nichtwähler“. Kein Interesse, keine Meinung, keine Anteilnahme. Wählt man aber ungültig, drückt man damit aus, dass man schon gerne etwas beitragen möchte, die gebotenen Alternativen jedoch für unwählbar gehalten werden.

    Kurz: Nichtwähler == Nichtinteressiert. Ungültigwähler == Nichts für mich dabei und keine Kompromisse.

  5. Wenn man nicht wählen geht, dann ist man ein “Nichtwähler”. Kein Interesse, keine Meinung, keine Anteilnahme. Wählt man aber ungültig, drückt man damit aus, dass man schon gerne etwas beitragen möchte, die gebotenen Alternativen jedoch für unwählbar gehalten werden.

    Genau den zweiten Teil der Aussage zweifel ich an. Woher nimmst man diese Interpretation.

    Es mag sein, dass ein großteil der ungültigen Stimmen „Nichts für mich dabei und keine Kompromisse“. Genau so gut kann es aber auch bedeuten „ich war zu blöd den Zettel richtig auszufüllen“.

    Ich finde es schwer, in keine Stimme oder in eine ungültige Stimme etwas herein zu interpretieren. Keine Stimme kann für den einen oder anderen Wähler genauso „Nichts für mich dabei und keine Kompromisse“ bedeuten und eine ungültige Stimme kann für einen anderen Wähler auch „kein Interesse, lasst mich doch in Ruhe“ bedeuten.

    Ich denke auch, dass wir eine ziemlich ähnliche Meinung hier haben. Lediglich bei der deutung einer uneindeutigen Reaktion (nicht wählen/ungültig wählen) sind wir wohl nicht einer Meinung. Ich denke, wie gesagt, dass man das eben nicht eindeutig bewerten kann und halte daher die Unterscheidung für nicht sinnvoll.

  6. Ich denke auch, dass wir eine ziemlich ähnliche Meinung hier haben.

    Das sehe ich genau so:

    Ungültig kann Zweierlei bedeuten: Dummheit und Protest.

    Da habe ich mich wohl etwas undeutlich ausgedrückt. Ungültig ist für mich auch wirklich die allerletzte Möglichkeit zu wählen.

  7. Nun ja, eine Wahlbeteiligung, welche gerade so an der 50% Marke kratzt, sagt mehr als deutlich „Ich könnt mich mal“.
    Da brauchts glaube kein Schwadronieren über irgendwelche irgendwie ungültig gemachten Stimmen.

  8. Okay, sind wohl doch irgendwo bei 70% Anteilnahme angekommen.

    P.S. Piraten waren doch gar nicht in allen Bundesländern wählbar. In Sachsen sind die gar nicht angetreten AFAIK.

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